Tatjana Pokorny
· 18.09.2023
Wenn zwei bekannte Eigner sich gegenseitig helfen, dann freut sich die Crew. So ist es bei der ClubSwan-50-Europameisterschaft vor Mahón auf Menorca geschehen. Hier segelte Marcus Brenneckes “Hatari”-Crew bereits auf gutem Kurs, als der Eigner und Steuermann für den letzten Tag passen musste. Als Ersatzmann sprang kein Geringerer als TP52-Weltmeister und “Platoon”-Eigner Harm Müller-Spreer ein.
Die strikten Regeln in der gut organisierten One-Design-Erfolgsklasse schreiben vor, dass der Steuermann oder die Steuerfrau Segler mit Amateurstatus sein müssen. Weshalb bei Ausfall eines Steuermanns nicht jedes Profi-Crewmitglied einspringen kann. Harm Müller-Spreer war ohnehin gerade auf dem Weg nach Puerto Portals auf Mallorca. Dort steigt in dieser Woche das Saisonfinale der 52 Super Series. Erwartet wird ein scharfes Duell zwischen der in der Saisonwertung führenden türkischen “Provezza” von Ergin Imre und den frisch gekürten Weltmeistern um Harm Müller-Spreer auf “Platoon”.
Vorab steuerte Harm Müller-Spreer einen weiteren Tagessieg zur bereits guten “Hatari”-Bilanz bei der ClubSwan-50-EM bei. “Er hat das gut gemacht”, zollte “Hatari”-Taktiker Markus Wieser dem schnell von TP52 auf ClubSwan 50 umschaltenden Harm Müller-Spreer nach der gelungenen Schützenhilfe Respekt. Drei Punkte weniger jedoch hatte August Schrams Crew auf “Stella Maris” nach sieben EM-Läufen auf dem Konto – das war EM-Gold wert.
Es war eine großartige Erfahrung, gemeinsam zu wachsen” (August Schram)
August Schram erzählte: “Beim Einstieg in diese Klasse hatten wir beschlossen, unsere eigene Crew aufzubauen. Ich bin unglaublich stolz auf sie. Viele dieser Jungs hatten wie ich noch nie auf einem so großen Boot gesessen, bevor sie auf die ClubSwan 50 stiegen. Also haben wir gemeinsam gelernt. Es war eine großartige Erfahrung, gemeinsam zu wachsen.”Auf Platz drei segelten bei den europäischen Titelkämpfen in Mahón Hendrik Brandis und seine “Earlybird”-Crew. Sönke Meier-Sawatzkis “Niramo” wurde Siebte. Mark Bezners “Olymp” segelte vor Menorca auf Platz zehn.
Bei wechselnden Windbedingungen, darunter ein Tag mit einer Seebrise von 18 Knoten, konnte August Schrams “Stella Maris” ihre Führung bis zum letzten Tag halten. Zwar wurde das österreichische Boot im Schlussspurt noch einmal durch das starke deutsche Duo “Hatari” und “Earlybird” heftig attackiert, doch am Ende war “Stella Maris” der Sieg trotz schwacher Ergebnisse am Finaltag nicht mehr zu nehmen. Die Serie mit den Rängen 2, 2, 1, 2, 5, 9 und 8 reichte zum glücklichen Sprung auf den höchsten Podestplatz.
In der Einzelwertung der Nations League führt in der ClubSwan 50 trotzdem weiter Marcus Brenneckes “Hatari”. In der Nationenwertung liegt Deutschland nach den beiden Podiumsplätzen durch “Hatari” und “Earlybird” weiter vor Italien.