Katamarane – hohe Geschwindigkeit und viel Komfort

Ein Katamaran ist ein Boot mit zwei Rümpfen, die parallel zueinander angeordnet und auf unterschiedliche Art miteinander verbunden sind. Der Name stammt aus dem Tamilischen und bedeutet “Bündel von Holzstämmen”. Diese Konstruktion bietet eine hohe Stabilität auf dem Wasser und ermöglicht oft höhere Geschwindigkeiten als bei herkömmlichen Einrumpfbooten. Katamarane werden in verschiedenen Größen und für verschiedene Zwecke gebaut, etwa als kleine Strandkatamarane, große und komfortable Fahrtenkatamarane oder rasante Sportkatamarane. Sie sind besonders beliebt wegen ihrer Geschwindigkeit und Stabilität, aber auch ihres Komforts.

Katamarane – mehr als nur zwei Rümpfe

Ein Katamaran ist ein besonderer Bootstyp, der sich durch zwei parallel zueinander angeordnete Rümpfe auszeichnet. Dieses markante Merkmal verleiht dem Katamaran eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Einrumpfbooten. Zum einen bietet die Doppelrumpfkonstruktion eine erhöhte Stabilität. Katamarane haben beim Segeln deutlich weniger Schräglage (Krängung) als Einrumpfyachten und neigen auch weniger zum Rollen in Wellen. Wegen dieser deutlich ruhigeren Segeleigenschaften ist die Gefahr, seekrank zu werden, auf Katamaranen meist geringer als auf Einrumpfern.

Katamarane sind oft effizienter als herkömmliche Boote. Durch ihren geringeren Wasserwiderstand benötigen sie weniger Energie, um sich durch das Wasser zu bewegen. Bei motorisierten Katamaranen kann dies zu niedrigeren Kraftstoffkosten führen.

Verschiedene Arten von Katamaranen

Katamarane unterscheiden sich in ihrer Größe und ihrem Verwendungszweck. Unterschieden wird unter anderem in:

  • Fahrtenkatamarane
  • Regattakatamarane
  • Trimarane

Der Fahrtenkatamaran – wenn der Lebensmittelpunkt auf dem Wasser liegt

Fahrten-Segelkatamarane wie auch Motorkatamarane sind darauf ausgelegt, dass die Besatzung auf ihnen leben kann. Sie haben die Kojen und die Nasszellen für die Besatzung meistens jeweils in den Rümpfen. Je nach Größe und Bootstyp sind die Kabinen sehr großzügig ausgelegt. In vielen Fällen sind sie größer und komfortabler als beim klassischen Segelboot. Die breitere Plattform, durch die die beiden Rümpfe verbunden sind, ermöglicht mehr Raum für Passagiere oder Ausrüstung.

Der Aufbau zwischen den beiden Rümpfen beherbergt meist den Steuerstand sowie die Navigationsecke. Ebenso einen lichtdurchfluteten Salon sowie eine Kombüse, die Pantry.

Ein weiterer Vorteil von Fahrtenkatamaranen ist ihr geringerer Tiefgang im Vergleich zu Einrumpfbooten. Sie besitzen keine Schwerter oder Kiele, wenn überhaupt flache Stummelkiele. Sie können daher auch in flacherem Wasser fahren oder flache Buchten anlaufen.

Regattakatamarane – Segelsport auf andere Art

Regattakatamarane zeichnen sich vor allen durch ihre hohen Geschwindigkeiten aus. Dabei muss aber unterschieden werden zwischen kleinen Strandkatamaranen oder Sportkatamaranen für geschützte Gewässer und Hochseekatamaranen.

Strand- und Sportkatamarane

Erstgenannte sind auch bekannt als Strandcats und speziell für den Einsatz in Küstennähe und auf flachem Wasser konzipiert. Sie zeichnen sich durch ihre Leichtigkeit aus, was sie leicht transportierbar macht und es ermöglicht, sie direkt vom Strand aus zu starten und zu landen. Ihre Konstruktion ist in der Regel einfach gehalten, ohne Kabinen oder andere schwere Ausstattungen, was ebenfalls zu ihrem geringen Gewicht beiträgt.

Wegen ihrer Leichtigkeit können Strandkatamarane sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen. Sie sind oft mit Schwertern gegen Abdrift ausgestattet, jeweils eines in jedem Rumpf. Diese können hochgezogen werden. Die Ruderblätter sind auch meist hochklappbar, womit diese Katamarane bis direkt an den Strand gesegelt werden können.

Trotz ihrer Leichtigkeit und Geschwindigkeit bieten Strandkatamarane eine gute Stabilität und sind weniger kippgefährdet als etwa kleine Jollen. Deshalb ist das Erlernen des Segelns für manche auf einem Katamaran einfacher als auf einem Einrumpfer. Jedoch wird das wichtige Gefühl für das Kippen eines Bootes auf einem Katamaran weniger stark vermittelt als auf einer Jolle.

Einige bekannte Modelle von Strandkatamaranen sind der Hobie Cat 16 und der Nacra 17. Diese Boote sind beliebt für Freizeitsegeln und Rennen.

Hochseekatamarane

Sie zeichnen sich vor allen durch ihre hohen Geschwindigkeiten aus. Bei ihnen wird fast vollständig auf Komfort verzichtet, was ein extrem geringes Gewicht ermöglicht. Außerdem haben auch diese Katamarane keinen Kiel, was sie nochmals leichter als Einrumpfer macht. Wie alle Katamarane können aber auch sie kentern. Passiert dies, lassen sich Hochseekatamarane im Gegensatz zu Strandkatamaranen nicht wieder ohne fremde Hilfe aufrichten.

Trimarane – ein Rumpf mehr für mehr Speed

Der Trimaran gehört wie der Katamaran zu den Mehrrumpfbooten. Hohe Geschwindigkeiten sind sein Markenzeichen. Im Gegensatz zum Katamaran hat der Trimaran drei Rümpfe. Die drei Rümpfe sind parallel zueinander angeordnet. Dabei ist der mittlere Rumpf fast immer größer und breiter als die beiden äußeren Rümpfe, auch Schwimmer genannt. Im Prinzip ist ein Trimaran so etwas wie eine ganz schmale Yacht, die sich gegen das Umkippen auf die Schwimmer legt.

Auch bei Trimaranen muss zwischen Fahrtentrimaranen und Hochleistungstrimaranen unterschieden werden. Bei Fahrtentrimaranen ist der Rumpf ausgebaut und beherbergt Kajüten sowie das Cockpit. Insgesamt bietet dieser Mittelrumpf aber wegen seiner geringen Breite deutlich weniger Komfort als eine vergleichbar große Einrumpfyacht.

Bei Hochleistungstrimaranen wird dagegen ganz auf Komfort verzichtet. Sie erreichen ihre hohen Geschwindigkeiten wegen des günstigen Verhältnisses von Segelfläche zu Rumpfwiderstand.

Details von Katamaranen

Die meisten Katamarane sind mit den auch bei Einrumpfern üblichen Segeln, Großsegel und Genua, ausgestattet. Das Großsegel ist oft durchgelattet und verfügt über eine sehr große Segelfläche.

Katamarane besitzen ein Doppelruder, also jeweils ein Ruder am Heck jedes Rumpfes. Bei Strandkatamaranen sind die beiden Pinnen auf den Ruderköpfen über eine Spurstange miteinander verbunden. In der Mitte der Spurstange ist dann der lange Pinnenausleger befestigt. Bei größeren Fahrtenkatamaranen sind die Ruder über Seilzüge miteinander verbunden, die zum Steuerrad geführt werden. So lassen sich auch hier beide Ruder gleichzeitig bedienen.

Strandkatamarane sind oft mit einem Trapez oder gar mit zwei Trapezen ausgestattet. Beim Trapez handelt es sich um jeweils einen Draht auf jeder Seite, der oben am Mast befestigt ist. Mittels einer Trapezhose mit einem Haken kann sich dann ein Crewmitglied in den Draht einhängen und sich mit den Füßen außen an den Rumpf stellen. So wird das Crewgewicht weiter nach außen gebracht und der Krängung entgegengewirkt.

Katamarane – Stabilität ist wichtig

Die Stabilität beim Katamaran basiert auf seiner Breite. Anders als beim Einrumpfer, wo der krängenden Kraft aus den Segeln mit einem Kiel als Gegengewicht begegnet wird, bedient man sich bei Katamaranen eines anderen Prinzips.

Wegen des großen Querabstandes des jeweiligen Leerumpfes zu den Segeln wird durch den Leerumpf ein hohes aufrichtendes Moment mit einem sehr wirksamen Hebel erzeugt. Zusätzlich wirkt der Luvrumpf wie eine Art Gegengewicht. Einfach ausgedrückt, wirkt der Auftrieb des Leerumpfes nach oben, das Gewicht des Luvrumpfes nach unten. Beide Kräfte sorgen für den nötigen Gegendruck zum Druck aus den Segeln.

Je größer dabei der Abstand der beiden Rümpfe zueinander ist, desto wirksamer funktioniert das Prinzip. Moderne Rennkatamarane sind deshalb fast so breit wie lang. Bei Fahrtenkatamaranen ist jedoch der Platz im Hafen sowie die Konstruktion ein limitierender Faktor.

Auch deshalb wird mit Fahrtenkatamaranen gern in Buchten geankert.

Moderne Materialien für moderne Boote

Je nach Verwendungszweck kommen unterschiedliche Materialien beim Bau von Katamaranen zum Einsatz. Fahrtenkatamarane aus der Großserie werden ebenso wie Einrumpfyachten aus GFK gefertigt. Das hat Kostengründe. GFK ist der günstigste Werkstoff für die gewünschten Eigenschaften.

Je sportlicher das Konzept wird, ob beim Strandcat oder großen Sportkatamaranen, desto hochwertiger werden auch die verwendeten Materialen, etwa Kohlefasern oder Aramide. Ziel ist es, das Gewicht so gering wie möglich zu halten, denn bei diesen Katamaranen steht die Segelleistung im Vordergrund, wogegen es bei Fahrtenkatamaranen eher um das Raumangebot und Komfort geht.

Die Ausstattung von Fahrtenkatamaranen

Bei der Ausstattung von Fahrtenkatamaranen gibt es deutliche Unterschiede zu herkömmlichen Yachten. Wegen des großen Raumangebotes steht mehr Platz für Installationen zur Verfügung als auf einem Einrumpfer. So sind etwa die Tanks für Frischwasser und Kraftstoff meist deutlich größer als bei vergleichbaren Einrumpfern. Mit mehreren Hundert Liter Frischwasser kann die Crew länger autark bleiben, die großen Kraftstoffvorräte erlauben einen großen Aktionsradius unter Maschine.

Auch bei der Innenausstattung von Fahrtenkatamaranen gibt es Unterschiede zu modernen Yachten. Die Kabinen befinden sich in den jeweiligen Rümpfen und somit weit voneinander entfernt, womit eine größere Privatsphäre als auf einem Einrumpfer möglich ist. In den Kabinen befinden sich die Kojen. Oft hat zudem jede Kabine ihre eigene Nasszelle mit WC und Dusche. So wird jede Kabine zu einem eigenen kleinen Apartment.

Der Salon und die Pantry, meist auf der Plattform zwischen den Rümpfen angeordnet, fallen großzügiger aus als auf Einrumpfern. Je nach Größe und Preis variieren die weiteren Ausstattungsmöglichkeiten. So sind selbst Klimaanlagen und Heizungen auf Fahrtenkatamaranen vielerorts Standard.

Das beste Segelrevier für den Katamaran

Hier muss wieder zwischen sportlichem Strandcat und Fahrtenkatamaran unterschieden werden. Sportkatamarane können auf so gut wie jedem Revier gesegelt werden, seien es Binnenseen oder an der Küste. Sie sind nicht für die offene See gedacht, obwohl sehr verwegene Segler auch schon die Ozeane mit solchen Katamaranen besegelt haben.

Fahrtenkatamarane werden vor allem am Mittelmeer und in den tropischen Gewässern eingesetzt. Dort besticht ihre Eigenschaft der großen Autarkie. Für die Nord- oder Ostsee sind Fahrtenkatamarane weniger geeignet. Das hat jedoch nichts mit ihren Segeleigenschaften zu tun, sondern mit den Gegebenheiten an Land. Dort fehlt es in den Häfen meist an geeigneten Liegeplätzen.

Die Kosten sind höher als bei einem Einrumpfer

Zwei Rümpfe, ein besonderer Aufbau und die Tatsache, dass Katamarane ein größeres Platzangebot haben, sorgen dafür, dass diese besonderen Schiffe höhere Anschaffungskosten, aber auch Unterhaltskosten als eine klassische Segelyacht haben. Bei den Anschaffungskosten kommt vor allem zum Tragen, dass wegen des größeren umbauten Raumes mehr Material verwendet wird. Außerdem sind mehr Arbeitsstunden nötig, und auch die Ausstattung ist meist höher als bei einer Einrumpfyacht.

Die Liegeplatzkosten sind beim Katamaran meist höher als bei einer Einrumpfyacht, da er wegen seiner großen Breite mehr Platz in der Marina benötigt. Allerdings kann wegen des höheren Komforts und der längeren Autarkiedauer mit einem Katamaran auch länger Zeit vor Anker verbracht werden. Zusätzlich mit der Eigenschaft des geringen Tiefganges, der mehr Ankermöglichkeiten eröffnet, können die Liegeplatzgebühren aber auch moderat ausfallen, wenn häufig auf Marinas verzichtet wird.

Je größer ein Katamaran ist, desto vielfältiger werden die Möglichkeiten bei der Ausstattung. Die Preisspannen erhöhen sich deshalb mit zunehmender Größe.

Führende Werften für den Bau von Fahrtenkatamaranen

Es gibt viele renommierte Werften, die sich auf den Bau von Katamaranen spezialisiert haben. Hier sind fünf der führenden Hersteller:

  1. Lagoon: Als Teil der Beneteau-Gruppe ist Lagoon ein französischer Hersteller, der für seine breite Produktpalette an Katamaranen bekannt ist.
  2. Fountaine Pajot: ebenfalls in Frankreich ansässig und ebenso mit einer breiten Produktpalette.
  3. Catana Group: Unter den Markennamen Bali Catamarans und Catana Catamarans werden Katamarane für verschiedene Ansprüche gebaut
  4. Leopard Catamarans: Leopard Catamarans, hergestellt von der südafrikanischen Werft Robertson and Caine.
  5. Sunreef Yachts: Diese polnische Werft ist bekannt für ihre maßgeschneiderten Luxus-Katamarane.

Einen Katamaran neu kaufen oder gebraucht?

Bei der Anschaffung eines Katamarans gilt es zu überlegen, ob eine Neuanschaffung getätigt oder ein gebrauchter Katamaran erworben wird. Größe, Zustand und Ausstattung sind hierfür ein wichtiges Kriterium.

Wird gebraucht gekauft, lohnt es, beim Kauf immer einen Fachmann an der Seite zu haben, der die technische Ausstattung sowie den Gesamtzustand genau anschaut und bewertet. Wer bei einem Fachhändler kauft, kann sich sicher sein, dass dieser an eine Gewährleistung gebunden ist. Die Wahrscheinlichkeit, dort einen Fehlkauf zu tätigen, ist geringer als bei Angeboten, die von privater Seite kommen.

Einen Katamaran chartern diese Voraussetzungen müssen erfüllt werden

Ähnlich wie bei Motoryachten, Hausbooten und Segelbooten ist es möglich, einen Katamaran zu chartern. Und zwar weltweit.

Ein Bootsführerschein ist bei Fahrtenkatamaranen nötig, wenn der Katamaran selbst gesteuert werden soll. Liegt er nicht vor, kann bei vielen Anbietern ein Skipper zugebucht werden.

Auch kleine Strandcats kann man fast überall an den Küsten mieten, für sie ist meistens kein Führerschein vorgeschrieben. Allerdings verlangen viele Vermieter einen Befähigungsnachweis, etwa den Katamaranschein des DSV. Meistens kann man bei solchen Anbietern den Schein aber auch durch das Absolvieren eines Segelkurses erlangen.

Auch viele Anbieter von Pauschalreisen bieten Strandkatamarane im Rahmen eines Cluburlaubes an. Dabei lässt sich oft auch ein Schein erlangen.

Die Kosten beim Chartern eines Katamarans

Segeln ist eine teure Leidenschaft. Das trifft auch auf das Chartern zu. Je nach Größe und Ausstattung sowie Länge variieren die Kosten für einen Fahrtenkatamaran. Selbst die Saison spielt eine entscheidende Rolle. Zwischen 1.500 und 8.000 Euro pro Woche sind für einen Katamaran im Charterbereich durchaus möglich, aber auch noch deutlich mehr. Hinzu kommen Kaution, Liegegebühren, Verpflegung, Kraftstoff, Reinigung und einiges mehr. Besonders in der Hauptsaison entstehen hohe Kosten.

Da ein Fahrtenkatamaran jedoch viel Platz und Komfort bietet, kann er meist mit mehr Crew gesegelt werden als ein vergleichbarer Einrumpfer. Somit verteilen sich die Charterkosten auch auf mehr Köpfe.

Welche Gebiete lohnen sich zum Chartern eines Katamarans?

Besonders interessant sind im europäischen Raum die Länder Kroatien, Griechenland, Frankreich, Italien und Spanien. Weltweit betrachtet ist die Karibik ein sehr beliebtes Segelrevier mit Katamaranen.

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